Außerhalb der Meditationshalle oder des Ortes der spirituellen Praxis:
(1) Shikan Zen Yo No Ichi Ge
zeigt den wesentlichen Aspekt der Samatha-Vipassana Meditation.
Zitiere einmal: "Zum wahren
Eintritt in das Nirvana scheint es viele Wege zu geben. Wenn wir aber an die
grundsätzlichen Notwendigkeiten denken, so stehen zwei Übungen im Vordergrund.
Die erste, Samatha, befriedet die üblen Leidenschaften, und die zweite,
Vipassana, führt uns noch weiter dahin, unheilsamem Verlangen zu entsagen.
Sobald Samatha dazu führt, daß wir Zugang finden zu Dhyana-Samadhi, wird
Vipassana die Grundlage der Weisheit. Werden sowohl Samatha als auch Vipassana
erfolgreich praktiziert, erlangt der Meditierende Samadhi und empfängt Prajna,
Weisheit. In diesem Zustand wird das altruistische Ziel des Dharma, sich selbst
und den andern zu helfen, vollkommen vollendet."
(Anmerkungen: Samatha -
beenden, aufhören jeglicher Aktivität; Dhyana-Samadhi - Zustand vollendeter
Meditation; Vipassana - Einsicht; Prajna - Weisheit; Dharma - der Pfad, die
Wahrheit.)
(2) Kokoro No Ryo über die
Nahrung für Herz und Geist
Zitiere jeweils einmal: "Dharma
zu praktizieren schließt auch das Essen und die Kleidung mit ein, aber in Essen
und in Kleidung hingegen ist Dharmapraxis nicht zu finden."
"Finanzieller Wohlstand ist
kein nationaler Schatz, eine Person aber, die nur eine Ecke erhellt, ist ein
nationaler Schatz."
"Höchstes Mitgefühl bedeutet,
das Unangenehme bei mir selbst willkommen zu heißen während ich andern Gutes
tue, und mich selbst zu vergessen, während ich etwas Gutes für andere tue."
"An Mißgunst fest zu halten und
mit Haß zu antworten, so wird der Haß niemals enden; aber mit Tugend zu
erwidern, dies läßt den Haß sich völlig erschöpfen. Anstelle voll Neid und
Mißgunst zu sein über die Dinge, die in dem Traum einer langen Nacht namens Welt
geschehen, überschreite die Grenze in das Dharma-Reich des wahren Buddha."
(3) Form des Eintretens in die
Halle
Stellt euch in einer Reihe vor
der Halle auf. Zitiert das Sange Mon ( Vers der Reue) einmal:
"Ga Shaku Sho Zo Sho Aku Go,
Kai Yu Mu Shi Ton Jin Chi, Ju Shin Go I Shi Sho Sho, Issai Ga Kon Kai Sange".
Bedeutung: Seit anfanglosen Zeiten habe ich negatives Karma geschaffen durch
meine fehlgeleiteten Gedanken, Worte und Taten. Ich möchte sie alle bekennen und
wiedergutmachen.
Betrete die Halle.......
Innerhalb der Meditationshalle
oder des Ortes der spirituellen Praxis:
(4) San Rai - Die drei
Verbeugungen
Zitiere dreimal, jedesmal nach
einer großen Verbeugung (Niederwerfung):
"Isshin Chorai Jippo Hokai Joju
Sanbo" , was bedeutet: Reuevoll bin ich gekommen, meine Übertretungen zu
bessern.
Große Verbeugung,
Niederwerfung: Stehe mit Gassho, knie nieder mit den Händen in Gassho, dann lege
dich auf den Boden längs mit den Händen vor dir ausgestreckt.
(5) Die zehn nicht tugendhaften
Bewußtseinszustände , das Rezitieren zur Selbstdisziplin
Dies geschieht einzeln,
kontempliere: Indem ich mein Leben überdenke, sollte ich diejenigen
Herzenszustände aufgeben, in denen sich schlechte Handlungen anhäufen, dies sind
die Bereiche der Höllen, der Tiere, der Hungergeister, der kämfenden Wesen, des
weltlichen Lebens, der Himmel, der boshaften Geister, der Anhänger des Hinayana,
der professionellen Priester und der leidverursachenden Emotionen.
(6) Godai Gan - Die fünf großen
Gelübde, rezitiere:
"Shujo Muhen Segan Do Fukuchi
Muhen Segan Shu Homon Muhen Segan Gaku
Nyorai Muhen Segan Ji Mujo
Bodai Segan Jo Goji Busshi Jodaigan"
Was bedeutet:
Die fühlenden Wesen sind
unzählig, ich gelobe, sie alle zu retten.
Wissen und Weisheit sind
grenzenlos, ich gelobe, sie alle anzusammeln.
Die Dharmas sind grenzenlos,
ich gelobe, sie alle zu studieren.
Die Tathagatas sind ohne Ende,
ich gelobe, ihnen allen zu dienen.
Die höchste Erleuchtung ist
unübertroffen, ich gelobe, sie zu verwirklichen.
Möge dieser Sucher der
Erleuchtung diese Gelübde erfüllen.
(Anmerkung: Tathagatas sind
erleuchtete Wesen, jenseits der Bodhisattvas)
Setze dich zur
Meditation.............
(7) Der Eintritt in Samadhi
Zunächst, überprüfe deine
Sitzhaltung. Sitzt du im halben Lotus, so lege das linke Bein über das rechte.
Ziehe es nah an den Körper heran, die linken Zehen und die rechte Ferse
parallel. Lockere deinen Gürtel und richte deine Kleidung zurecht, wie um die
Beine zu bedecken. Die Hände im Schoß formen die Meditations-Mudra, die rechte
Handfläche über der linken, die Spitzen der Daumen berühren sich leicht, nah an
den Bauch herangezogen. Drehe deinen Körper mehrmals nach rechts und nach links,
um in einer korrekten, aufrechten Haltung zu ruhen. Das Rückgrat sollte nicht
gekrümmt sein, die Schultern nach hinten. Sollte deine Haltung sich zu weit
lockern, korrigiere sie zügig, aber ohne zu hetzen.
Reinige die Atemwege,
schmutzige Anteile auspustend. Atme durch den Mund aus, um die verbrauchte Luft
langsam zu entfernen, mit einem leichten Sich-Vorbeugen. Atme weder übermäßig
langsam noch übermäßig schnell aus, doch fahre fort, bis du damit zufrieden
bist. Atme sämtliche Unzulänglichkeiten aus, sie alle vollständig erschöpfend.
Dann richte deinen Rücken wieder auf und atme durch die Nase unendlichen reinen
Geist ein. Stell dir dabei vor, wie dieser über dein Kronenchakra eintritt, Ein-
und Ausatmen dreimal.
Mit entspanntem und aufrechtem
Rückgrat, erlaube dem Zwerchfell sich zum Tanden zu bewegen entsprechend der
Bewegung der Atemluft durch die Nase. Schließe den Mund, die Zähne leicht
aneinander, die Zunge am oberen Gaumen. Mit halb geschlossenen Augen, um die
Helligkeit des Lichtes von außen zu verringern, richte deinen Blick ungefähr
einen guten Meter vor dich.
Als nächstes, überprüfe deine
Atmung. Wenn du dem Klang des Ein- und Ausatmens zuhörst, sollte er weder laut
sein noch die Luft einsaugen, weder ruckartig noch zusammenziehend noch
entweichend. Erlaube deiner Atmung in einem natürlichen Zustand zu verweilen,
als wäre es ein geschlossenes System.
Als drittes, überprüfe die
Aktivität deiner Gedanken. Löse deine Aufmerksamkeit von der Atmung und sammle
sie in dem roten Feld ( dies siehst du mit halb geschlossenen Augen, die Augen
nach oben gerichtet). Gib alle Gedanken außer der eigentlichen Praxis auf, alle
groben, alle ziellosen Gedanken, alles Tagträumen, alle Gedanken über emotionale
Hochs und Tiefs, wie auch über entspannte oder angespannte Zustände.
(8) Verweilen in Samadhi
Beobachte die Harmonie der drei
Mysterien von Körper, Rede und Geist. Bemerke, wenn diese drei nicht in Harmonie
sind, und fahre kontinuierlich fort, Achtsamkeit und Sammlung anzuwenden, um die
Einheit und Harmonie von Körper, Rede und Geist wiederherzustellen. Stütze dich
auf diese Praxis, um hinüberzugehen. Der Geist ist einsgerichtet, nicht von
Gedanken oder Aktivitäten des Alltags geschüttelt, noch nicht einmal dann, wenn
du inmitten wütender Flammen stehen würdest.
(9) Verlassen des Samadhi
Zuerst, löse deinen Geist vom
Samadhi, stelle wiederum Verbindungen und Beziehung her. Als nächstes, öffne
deinen Mund und atme tief durch, so als würdest du den Geist loslassen. Bewege
deinen Körper leicht, dann deine Hände, dann streiche mit einer Hand die Arme
von der Schulter bis zu den Fingerspitzen aus (wie bei Kenyoku), dann wieder
hoch zur Schulter, über den Nacken, den Kopf, den Nacken und die Schulter an der
anderen Seite herab, als Abschluß ein Schnipsen, um negative Energien zu
entfernen. Tue dasselbe mit der anderen Hand. Reibe deinen Körper (auch deine
Unterarme), dann reibe deine Hände aneinander, nutze diese Wärme, um deine Augen
zu bedecken. Darauf öffne deine Augen hinter den Händen. Abschließend, zünde
Räucherstäbchen an oder rezitiere Sutren, gemäß deiner Zeit.
(10) Form des Verlassens der
Meditationshalle
Wenn die Zeit es erlaubt, lies
Sutren vor. Dies mag das Herzsutra sein, die 10 Verse des Kannon-Sutra, Teile
des Lotus-Sutra, das Sutra des Heiligen Fudo, welches Sutra du auch immer wählen
magst. Oder du kannst das Nembutsu singen und den Verdienst widmen.
Abschließend, zitiere das San
Rai nochmals dreimal, jeweils mit einer großen Verbeugung.
"Isshin Chorai Jippo Joju
Sanbo"
Verlasse den Raum……….
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Manche Teile sollten in japanischer Sprache
zitiert werden, da sie Kotodama enthalten, und sie somit spezielle Wirkungen
haben.
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Diese Lotus Meditation des Bereuens ist der
äußere Rahmen für morgens und abends, mit Sitz- oder Gehmeditationen am Tag
und/oder misogi. Darüber hinaus gab es (auch für Usui) individuelle
Meditationsanweisungen.
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In diesem Zusammenhang bedeutet Zen eine
Meditation und nicht die Tradition des Zen-Buddhismus.
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Diese Meditation entspricht der
Vipassana-Meditation.
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Das englische Original dieses Textes war unter den Tendai Lotus Teachings vom Mount Hiei
in Japan zu finden, die Webseite exitsiert leider nicht mehr. Chris Marsh ist in Japan in
Kontakt mit Personen, die noch direkt bei Usui Sensei die Usui Teate gelernt haben. Aus
einer dieser Quellen stammt die Information, daß Usui die Zazen Shikan Taza auf
dem Berg Kurama praktiziert hat.
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