Die fünfte Reiki Lebensregel
„Gerade heute, sei liebevoll zu allen Wesen“ befaßt sich mit der Herzensgüte, mit der liebevollen
Hinwendung zu allen fühlenden Wesen. Dies ist eine Qualität, die mit dem Zähmen des eigenen Geistes in
direktem Zusammenhang steht. Wahres Glück entsteht durch gute Wünsche für alle anderen, nur das eigene
Glück anzustreben verursacht letztendlich nur mehr Leiden. Innere Ruhe und Einsicht sind Voraussetzung
für diese bedeutsame Transformation auf dem Pfad, die Öffnung und Reinigung des Herzens, denn wie heißt
es so schön: „Man sieht nur mit dem Herzen gut.“ (Siehe auch den
Newsletter von 2013 zu
diesem Thema.)
Die Entwicklung von Liebe und Mitgefühl im Herzen, ohne die eine spirituelle Entwicklung nicht möglich
ist, ließe sich aus vielerlei Perspektiven betrachten. In diesem Artikel habe ich zwei Aspekte ausgewählt,
der erste ist die buddhistische Geistesschulung von Ahimsa, dem Nicht-Verletzen, somit alle Wesen als
besten Freund anzusehen, zu respektieren und wertzuschätzen. Und der zweite Teil befaßt sich mit dem Thema
Selbstliebe, mit der Heilung des inneren Kindes, mit Affirmationen, die sehr hilfreich sein können, in der
Tiefe der eigenen Psyche die Grundlagen zu schaffen für selbstlose Herzensgüte, für liebevolle Verbundenheit
zunächst auch einmal mit sich selbst.
Alle Wesen wünschen Glück und kein Leiden. Darin sind wir alle gleich, nur in der Umsetzung gibt es große
Unterschiede. Der weise
Shantideva
lehrt uns: „Alles Glück entsteht daraus, anderen Glück zu wünschen, alles Leiden entsteht daraus, nur für
sich selbst Glück zu suchen.“ Mit einem guten Herzen bin ich allem verbunden und nah, das ist eine ganz
andere Lebensart als die der Konkurrenz, Arroganz oder der Ichbezogenheit. Niedere Elemente wie Begehren
oder Haß stören das Miteinander empfindlich und können viel Leid verursachen. Respekt und liebevolle
Hinwendung benötigen vielleicht etwas mehr Geduld, langfristig aber erschaffen sie ein Wohlbefinden, das
sich auch körperlich, psychisch und mental heilsam auswirkt.
So ein Zitat von
S.H. Dalai Lama. Die buddhistische Lehre ist
wie auch die ursprüngliche Praxis des Reiki ein Geistestraining, um Leiden im Daseinskreislauf endgültig
zu überwinden, und Glück und Wohlbefinden zu verwirklichen. Alle fühlenden Wesen möchten Leid vermeiden
und Glück erfahren, darin sind wir alle gleich. Dies ist nicht mit äußeren Objekten zu erreichen, nicht
mit Tabletten oder all den Ablenkungen der heutigen Zeit, sondern nur im eigenen Inneren, im Geiste zu
finden. Alles hat eine Ursache, lehrt uns das Gesetz des Karmas: Du erntest was du säst.
Ich muß Liebe geben können um auch Liebe zu empfangen im Leben. Ohne Liebe im Herzen sind wir emotional
arm und als soziale Wesen krank, angsterfüllt und verloren, und haben oftmals Probleme mit dem Einschlafen.
Ein warmes Herz führt sofort zu Glück und Wohlbefinden und schafft langfristig positives Karma für die
eigene geistige Entwicklung. Ob wir dies so anerkennen oder nicht, wir sind alle voneinander abhängig auf
diesem Planeten, wir brauchen einander. Sich selbst an erste Stelle zu setzen ist dumm und töricht, dies
verstärkt nur die Probleme. Liebevolle Verbundenheit hingegen heilt den Schmerz des Getrenntseins vom
anderen, schafft ein Wir-Gefühl anstelle der Ängste und Abwehrmechanismen. Ein freundschaftlicher,
rücksichtsvoller, nicht verletzender Umgang miteinander schafft Vertrauen und somit eine positive Basis
für den Alltag, in dem wir, ob wir dies wollen oder nicht, in gegenseitiger Abhängigkeit voneinander stehen.
Die Qualität unserer Herzensgüte ist entscheidend. So ist das edle Selbst in uns Ursache für Glück und
ein gutes, aufrichtiges Herz, während das Ich in seiner Ichbezogenheit stets manipulativ und neurotisch
mit den Gefühlen anderer umgeht, und so nur die Ursachen für noch mehr Leiden schafft. Jeder Mensch
möchte Glück erfahren und so gibt es unendlich viele Gelegenheiten im Alltag, das Ich zu zähmen und sich
in Herzensgüte zu üben.
Basierend auf Achtsamkeit und Bewußtheit in bezug auf unseren Geist helfen uns die fünf Reiki-Lebensregeln
wie auch die Lehre des Buddha, Ursachen für Glück und Wohlbefinden zu schaffen. Hier kommt der fünften
Lebensregel, gerade heute, sei liebevoll zu allen Wesen, besondere Bedeutung zu. Ein liebevolles,
erfülltes, zufriedenes Herz ist Balsam für die Seele, wirkt sich bis in jede Zelle des Körpers heilsam aus
und führt sofort zu einem angenehmen Gemütszustand. Und langfristig wird gutes Karma geschaffen.
Zunächst einmal ist es ein ständiger Wechsel von Auf und Zu im Herzen: Kriege ich meine Schokolade, bin
ich lieb, kriege ich sie nicht, bin ich böse 😉. Und je nachdem was überwiegt, komme ich klar mit dem
Leben oder nicht. Wir sind unter dem Einfluß der sogenannten Kleshas, der leidverursachenden Emotionen,
haben kaum Kontrolle über Ärger, Neid, Frust, Begierde, Geltungssucht, Machtgier, über all diese
störenden Elemente in uns. Sie verstärken sich ganz von alleine. Hingegen bedürfen erlöste Emotionen
der Herzensgüte, der Selbstlosigkeit, des Nichtverletzens, der Wertschätzung anderer, des achtsamen
Übens, sie benötigen eine gute Erziehung, eine gute Schulung. Der Dalai Lama sagt, die Erziehung zur
Herzensgüte sollte schon im Kindergarten für genauso wichtig gehalten werden wie die Erziehung zur
körperlichen Hygiene. Gerade heute die eigene Herzensgüte zu nähren und sich darin den ganzen Tag lang
zu üben, ist ein guter Weg aus diesem ganzen Schlamassel aus störenden, leidvollen Emotionen und aus
all dieser Ichbezogenheit. Dann bin ich happy auch an Tagen, an denen es mal keine Schokolade gibt. 😊
Beharrlich und mit achtsamem Geist können wir uns selbst in Herzensgüte schulen, auch uns selbst
gegenüber liebevoll sein, das gehört dazu. Doch das Ich ist durchtrieben in seiner Selbstgerechtigkeit
und Rationalisierung, so bedarf es eingehender Analyse und innerer Stille in der Meditation, auf daß
sich das Heilsame in uns mehren kann. Jede
Reiki Anwendung stärkt diese Qualität
in uns, hilft uns im Herzen zu ruhen, hilft uns, unser wahres Selbst zu erkennen. Und unser wahres
Selbst kann gar nicht anders als in der Liebe zu sein, als sich mit allem Lebenden verbunden zu fühlen.
Entscheidend ist unsere Motivation: Widme ich meine Bemühungen dem Wohl aller fühlenden Wesen, so wirkt
jede Handlung, jede Emotion und jeder Gedanke heilsam und befreiend. Langsam können wir uns aus den
Fesseln der Ichbezogenheit lösen und mehr und mehr am Glück der anderen erfreuen. Herzensgüte läßt mich
aus dem Gefängnis von Ich und Mein ausbrechen und Nähe und Verbundenheit mit allem erfahren. Ahimsa, das
Nichtverletzen ist dann eine Selbstverständlichkeit. Himmel oder Hölle existieren im eigenen Geist,
nirgendwo sonst, Haß ist die Hölle, wahre Liebe ist der Himmel auf Erden. Somit bin ich selbst für mein
Glück und Wohlbefinden und niemand anderes verantwortlich, hier und jetzt. Und Vergeben macht unseren
Rucksack leichter, mit dem wir durchs Leben gehen.
Sich einzufühlen in den Anderen, mitzufühlen, Gutes von Herzen zu wünschen, das schenkt mir auch selbst
Ruhe und Frieden, hilft mir, wenn ich mal nicht an erster Stelle stehe und mich zurücknehmen muß, weil
der andere nicht mehr offen ist. Immer wieder zurückkehren in die Bescheidenheit. Sonst wird aus der
überschwenglichen Herzenswärme eine Manipulation, um vor sich und den anderen als besonders liebevoll
dazustehen, und um mit dieser allzu emotionalen Form der Herzensöffnung andere einzufangen, an sich zu
binden. Klappt dies nicht mehr, wechselt dieser ichbezogene Mensch dann in den Jähzorn, straft den
anderen dafür ab, daß die eigene Herzensgüte als reine Show entlarvt wurde. Dies alles ist der Weg der
Macht, nicht der Weg der Herzensgüte, aber doch manchmal schwer zu durchschauen. Auch hier brauchen wir
beides, Liebe und Weisheit: Nicht alle offen zur Schau getragene Herzenswärme ist selbstlos, manche
nutzen dies um andere einzufangen, an sich zu binden, auch im Bereich betörender spiritueller Energien
sei man hier wachsam.
Im Inneren ruhend finde ich die reine Liebe, die Herzensgüte, die aufbauend, befreiend und erlösend ist.
Dies setzt eine gewisse Selbsterkenntnis und Bewußtheit voraus, so wird in den buddhistischen Schriften
von den vier unermeßlich kostbaren Qualitäten gesprochen, die es Stufe um Stufe zu entwickeln gilt:
Mitgefühl, Liebe, Mitfreude, und Gelassenheit. Diese inneren Qualitäten machen meinen Alltag wertvoll
und schön. Also gerade heute, sei liebevoll zu allen Wesen.
Mit Achtsamkeit, Reflektion und bewußtem Bemühen können wir uns darin üben, jeden Tag aufs Neue ein wenig
liebevoller zu allen Wesen zu sein. Doch die menschliche Psyche hat bewußte und unbewußte Anteile, Licht
und Schatten, und somit auch Muster, unter deren Einfluß wir nicht mehr liebevoll sein können. Die
Erfahrungen der ersten Lebensjahre haben uns in der Tiefe unseres psychischen Wesens programmiert, später
ist dies oft gar nicht mehr bewußt, und doch bestimmt diese Prägung voll und ganz unser Potential zu
Glück und Wohlbefinden. Das Bewußte und der Schatten sind wie der Eisberg: Ein Drittel ist über Wasser,
zwei Drittel hingegen unter Wasser, also nicht bewußt.
Fast alle haben wir in der Kindheit die Erfahrung gemacht, nicht gut genug, nicht okay, abgelehnt,
unerwünscht, oder besser als andere zu sein, wir mußten ja erzogen werden. Manche mehr, manche weniger.
Dies hat sich tief in unser psychisches Wesen eingeprägt und bestimmt weiterhin unser Schicksal als
Erwachsener. Aus dem Unterbewußtsein, dem Schatten heraus erschaffen wir Erfolg auf allen Ebenen oder
immer wieder dieselben Muster des Scheiterns. Das rationale Ich mag noch so geschickt sein, sich selbst
und andere zu täuschen und Strategien der Verdrängung zu entwickeln, entscheidend ist doch immer, was
ich tief in mir (verborgen) wirklich fühle. Denn dies zieht unweigerlich die äußeren Phänomene an. Das
ist das sogenannte Gesetz der Anziehung, das derzeit in bestimmten Kreisen leider auch in Bauernfänger
Manier vermarktet wird.
Viele meiner Heilbehandlungen haben nur den einen Sinn und Zweck: Die Menschen vom reinen Erdenken ihres
Daseins wieder ins Fühlen ihrer Realität zu bringen. Die emotionale Qualität unseres Seins ist für unser
Glück und Wohlbefinden bedeutsamer als unsere rationalen Konzepte, denn es geht um die Meisterung des
Lebens und nicht nur um die Steigerung des Bruttosozialproduktes. Anders ausgedrückt: Den Menschen
wieder aus dem Kopf ins Herz zu führen.
Liebe muß das Herz erwärmen, zum Schmelzen bringen, auf daß sich das Selbst und nicht das Ich in
liebevoller Verbundenheit mit dem Nächsten ein sinnerfülltes und würdevolles Dasein erschafft. Ein
Mitgefühl entwickeln, das den anderen für wichtiger hält als die eigenen Interessen, die ständig
nörgelnde Ichbezogenheit auflösen. Nur dann sind wir auf dem spirituellen Pfad.
Im 2. Reiki Grad wird ein Mentalsymbol
gelehrt, in der ursprünglichen Form des japanischen Reiki eine Technik zum Heilen von Gewohnheiten,
beides sind Möglichkeiten, um tiefsitzende Muster in der Psyche zu transformieren und in segensreiche
und heilsame Bahnen zu lenken. Das Mentalsymbol ist wie ein Schlüssel, ein Türöffner zum Unterbewußtsein.
Mit ihm können wir sehr effektiv neue Denkweisen, erlöste Seinsweisen einüben.
Es gibt so viele negative, unerlöste Glaubenssätze: Ich bin nicht okay. Ich bin ein Versager. Ich bin an
allem schuld. Liebe kann man nie genug kriegen. Liebe ist, daß du immer das tust, was ich will. Liebe gab
es früher mal bei uns. Liebe ist nur bei den anderen, nicht bei mir. Wenn du mich nicht liebst, dann
mache ich dich fertig. Erst die Pflicht, dann die Liebe. Keiner liebt mich. Liebe bedeutet, ich bin die
Schönste und Größte im Land. Liebe enttäuscht und verletzt doch nur. Liebe ist die Macht andere zu
manipulieren, sich hörig zu machen. Liebe ist eine Schwäche. Liebe reißt mir doch nur das Herz raus. …
Wir alle kennen derlei Zustände aus der 2. Phase der romantischen Liebe. Eine Erfahrung aus der
Vergangenheit führt unreflektiert zu einer negativen Fixierung, wandert in den Schatten, ins Unterbewußtsein,
und wirkt von da aus für den Rest des Lebens im Inneren wie im Äußeren.
Negative Glaubenssätze lassen sich mit Hilfe von Affirmationen und dem Mentalsymbol des 2. Reiki-Grades in
positive verwandeln, auch wenn sie noch so tief verwurzelt sind. Es sind kurze, einfache, aber prägnante
Sätze, die eine große Tiefenwirkung haben können, wenn sie, und das ist sehr wichtig, mit einer
entsprechenden emotionalen Qualität einhergehen. Ich bin okay. Ich bin liebenswert. Ich bin dankbar und
(somit) in der Fülle. Ich bin wertvoll. Ich darf meine Lust genießen. Ich löse mich von altem Schmerz. Ich
vergebe der Person X und entlasse sie aus meinem Leben. Ich bin zuversichtlich. Ich glaube an mich selbst.
Ich akzeptiere mich so wie ich bin. Ich habe alles, was ich brauche. Ich ruhe in meiner Mitte. Diese
Auflistung könnte noch lange so weitergehen, ich empfehle das umfangreiche Material von
Louise L. Hay
in all meinen Seminaren zum 2. Reiki-Grad.
Nach dem Gesetz der Anziehung wird sich dann auch das äußere Leben positiv verändern. Wir müssen die
positive, heilende Umprogrammierung unseres Unterbewußtseins für eine gewisse Zeit durchführen bis die
negativen alten Programme schwächer werden. Manchmal ist auch sofort eine Befreiung und Erleichterung
möglich. Manchen Menschen aber fällt es zunächst sehr schwer, auch eine positive, erlöste Emotion dabei
zu entwickeln. Dann fangen wir mit ganz einfachen, allgemein gehaltenen Affirmationen an.
Ich bin okay, du bist okay. Diese Lebensweise ist machbar und hilfreich für unser Glück und Wohlbefinden.
Da ist das Mentalsymbol ein großer Segen, der Berge versetzen kann. Endlich frei von den inneren
Widersachern, den Störenfrieden, können wir dann liebevoll sein zu allen Wesen auch in Streßsituationen,
die sonst eine andere Reaktion ausgelöst hätten in uns.
Das Leben funktioniert von innen nach außen, wir erschaffen uns unsere äußere Realität selbst, und
unterliegen alle demselben Gesetz des Karmas. Gesegnet sind die Menschen, die ihr Schicksal so selbst
gestalten können anstatt ihm ausgeliefert zu sein. Die Arbeit mit dem Mentalsymbol macht dies möglich.
Im tantrischen Buddhismus gibt es noch effektivere Übungen des geistigen Trainings, sich aus allen
Verwicklungen und Leiden zu befreien. Dem in Meditation bewanderten Leser sei hier das Aufbauseminar
Dao Reiki 3c – Meditationen der
buddhistischen Tiefenpsychologie - empfohlen.
Liebevoll zu sein gelingt um so besser, wenn ich mich gar nicht erst ärgere, wenn ich stets zuversichtlich
bleiben kann, wenn ich jeden Tag dankbar bin, und – grundlegend wichtig – wenn ich auch wirklich aufrichtig
sein kann. So bedingen und unterstützen sich die 5 Reiki Lebensregeln gegenseitig und helfen uns auf dem
Pfad des Reiki zu Glück und Wohlbefinden.
Hiermit ist nun die Serie zu den fünf Reiki Lebensregeln im Lichtsegen Newsletter abgeschlossen. Ich
denke mal, der nächste Newsletter zu einem weiteren interessanten Thema der Heilung wird nicht wieder 3
Jahre auf sich warten lassen.
Dieser Weg durchs Leben wird viel einfacher, wenn wir, gerade heute, liebevoll zueinander sind.
*****
Möge dein Pfad zum Licht ein Leben in Mitgefühl und liebender Güte sein.
Licht & Segen auf all deinen Wegen.
nach oben
|